Unser erstes selbst gebrautes Bier

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(In den Flaschen ist kein „Mönchshof-Bier“; ich brauchte „Bügelverschluss-Flaschen“ und z. B. Mönchshof hat diese 🙂 )

Vor ca. 8 Wochen, zur „Feier“ unseres 1.000 Post hier, habe ich geschrieben, dass wir uns ein neues Hobby zu eigen gemacht haben.

Gut Ding braucht bekanntlich Weile und so brauchte auch unser neues „Baby“ einige Zeit, bis es das Licht der Welt erblickte – oder besser gesagt, bis ich es aus dem Keller holen konnte.

Aber alles der Reihe nach.

Auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk fanden wir ein Set um Bier selbst zu brauen. Die Idee erschien uns sehr schön und passend.
Aber warum immer alles nur verschenken? Also haben wir gleich zwei Bierbrau-Sets bestellt…

Zugegeben ein kleines bisschen wird bei dem Set „gemogelt“. Einige Arbeiten braucht man nicht selbst zu machen.

Der komplette Prozess des Bierbrauens in Kurzform:

Der erste Schritt ist das Mälzen, dazu wird Getreide (meist Gerste) eingeweicht, zur Keimung gebracht und anschließend getrocknet; die dabei im Getreide gebildeten Enzyme sind notwendig für den gesamten weiteren Brauprozess.

Das getrocknete Malz wird geschrotet.

Nun folgt das Maischen, dazu wird Wasser auf 60 Grad erhitzt und das geschrotete Malz zugefügt.

Danach wird das Gemisch in mehreren Schritten (mit Pausen dazwischen) auf 75 Grad erhitzt. Wann, wie oft und wie lange Pausen beim Erhitzen eingefügt werden bestimmt maßgeblich den späteren Biergeschmack.

Beim Maischen wandeln die beim Mälzen entstandenen Enzyme die Stärke des Getreides in Malzzucker um.

Es folgt das Läutern; im Wesentlichen wird der Treber/Malztreber (die festen Bestandteile; Reste des geschroteten Malzes) von den flüssigen Bestandteilen, der Würze, getrennt.

Diese Würze, bekommt man in konzentrierter Form zu kaufen. Und genau das haben wir getan, das war das, was ich mit „ein bisschen gemogelt“ meinte.

Die konzentrierte Würze haben wir mit Wasser auf „Normalstärke“ verdünnt, anschl. erhitzt und Hopfen zugesetzt.

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Alles eine Stunde köcheln lassen, dann durch ein Filtertuch abgießen. Diese Flüssigkeit nennt man Anstellwürze. Sie muss nun auf etwa 25 Grad abkühlen, kommt dann in einen Gärbehälter mit entspr. Gärverschluss (dieser lässt Gärgase raus, aber keine Luft hinein).

Nach dem Zusetzten von Hefe setzt die Gärung ein.
Abhängig von der Raumtemperatur beim Gären (und der verwendeten Hefe) spricht man von „obergärigem“ (Temperatur > 17 Grad) oder „untergärigem “ (< 15 Grad) Bier.

Die Hauptgärung ist nach 5 bis 8 Tagen abgeschlossen.

Die vergorene Würze („Jungbier“) wird danach in Flaschen gefüllt.

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Übrig bleibt dabei am Boden des Gärbehälters die Hefe.

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Damit es in den Flachen zu einer Nachgärung kommt, bei der die Kohlensäure gebildet wird, die später für die Schaumbildung im Glas sorgt, muss nun nochmals Malz („Deutsches Reinheitsgebot“) oder Zucker („naturrein“) zugesetzt werden.

Danach wird das Bier für etwa 1 Woche bei 18 bis 24 Grad gelagert (damit die Nachgärung in Schwung kommt), danach für weitere 6 bis 8 Wochen in einem möglichst kühlen Ort (Keller, bei < 12 Grad).

Und dann:

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Ein herrliches, naturtrübes, kräftig gehopftes, malziges Bier!!